Montag, 22. Juni 2015

Carlo's erster Besuch in Deutschland - Transatlantikflug mit Baby

Nach unserem erfolgreichen Roadtrip stand Anfang Mai die nächste grosse Reise für uns an. Es sollte zum ersten Mal seit der Geburt von Carlo nach Deutschland gehen. Zum einen wollten wir die Familie besuchen und zum anderen stand die Hochzeit von Cord's bestem Freund Philipp an, bei der Cords der Trauzeuge war. 

Wir hatten unseren Flug mit Singapore Airlines gebucht. Carlo war zum Zeitpunkt des Fluges noch nicht ganz 6 Monate alt und flog als Infant auf unserem Schoss mit, hatte also keinen eigenen Platz.
Im Packen hatten wir ja nun schon Übung dementsprechend ging dies relativ flott. Als Extra Utensilien kamen dieses mal "nur" der Kinderwagen und der Autositz mit. ;)


Wir hatten uns eine Uber XL Limousine bestellt, die uns zuhause abholte und zum JFK airport fuhr. Da wir zum JFK leider einmal durch Manhattan mussten und es bereits rush-hour war, kamen wir nur langsam voran. Der Fahrer war sehr nett, aber machte uns etwas nervös, indem er mehr als einmal fragte, wann denn unser Flug ginge und dass das aber knapp werden würde.


Vom Timing war dann jedoch alles gut und wir kamen rechtzeitig am Flughafen an. Am check-in Schalter war kaum etwas los, so dass wir sofort an der Reihe waren. Die Dame am Schalter war extrem zuvorkommend und erklärte uns alles was wir bei der Reise mit Baby beachten müssten. Unseren Autositz konnten wir kostenfrei mit einchecken. Wir fragten sie, ob es eine extra Schlange für den Securitycheck für Kinderwagen gebe. Sie verneinte dies, aber forderte uns dann auf ihr zu folgen. Sie führte uns durch den First class Eingang, so dass wir nur ein paar wenige andere vor uns hatten. Der Sicherheitscheck selbst ging recht einfach von statten. Wir mussten alles was am Kinderwagen befestigt war, wie Taschen, Spielzeug, Decken etc abnehmen und durch das Röntgengerät fahren lassen. Carlo musste ich auf den Arm nehmen und mit ihm durch den Metalldetektor gehen. Den Kinderwagen nahm ein Sicherheitsbeamter mit und überprüfte diesen auf Sprengstoff. Im Anschluss musste ich Carlo zurück in den Kinderwagen setzten und meine Hände wurden ebenfalls auf Sprengstoff getestet. Da wir jeweils zwei Fläschchen abgepumpter Milch und Wasser dabei hatten, wurden diese ebenfalls separat überprüft. Alles verlief allerdings recht zügig und reibungslos, so dass wir pünktlich am Gate ankamen. Dort wurde uns der Kinderwagen bereits abgenommen und sorgfältig verpackt.
Beim Boarding durften wir sehr früh das Flugzeug betreten, was sehr angenehm war, denn es war der A380, der doch recht viele Passagiere transportieren kann! Wir hatten Plätze im Mittelgang in einer vierer Reihe. Da der Flug nicht voll ausgebucht war, war nur ein Platz neben uns belegt, so dass wir drei Plätze zu unserer Verfügung hatten. Es war ein Nachtflug, daher war Carlo schon vor dem Start 9:30pm etwas müde. Beim Starten trank er fleissig und schlief dabei recht schnell ein. Nachdem Start kam eine Stewardess und baute das Babybettchen an der Wand vor uns auf. Carlo passte perfekt hinein und schlief fast den gesamten Flug durch. Wir hatten zwischendurch kurz Turbulenzen, während dessen ich Carlo aus dem Bett nehmen musste. Aber ansonsten hat es wundervoll geklappt. Pünktlich eine halbe Stunde vor Ankunft wurde Carlo wach. Auch bei der Landung hatten wir keine Probleme mit ihm, da ihn der Druck in den Ohren nicht zu stören schien, was durch das Trinken vielleicht auch gut auszuhalten war.


In Frankfurt angekommen, hatten wir einen Mietwagen bestellt mit dem wir weiter nach Hannover/Pattensen fuhren. Auch hier hatten wir Glück denn es war zwar einiges los auf den Strassen,  jedoch wurden wir von einem richtigenStau verschont!

Die Tage in Hannover haben wir bei unseren Familien sehr genossen, obwohl immer Trubel herrschte und an Erholung kaum zu denken war.

Nach 10 Tagen machten wir uns auf in Richtung Bamberg zur Hochzeit von Doris und Philipp. Alle Feierlichkeiten: Standesamt, Polterabend und kirchliche Hochzeit waren sehr schön.


Da unser Rückflug wieder aus Frankfurt ging, nutzen wir die Gelegenheit und übernachteten bei unseren langjährigen Freunden Anja und Tom. Anja hatten wir schon kurz in Hannover gesehen, da sie uns für einen Tag besucht hatte. Die beiden erwarten in Kürze selbst ein Baby, daher war ihre Wohnung schon perfekt Baby-proofed, was für uns natürlich von grossem Vorteil war! :)

Der Rückflug nach New York verlief ähnlich entspannt, wie schon der Hinflug. Leider mussten wir hier den gesamten Kinderwagen durch das Röntgengerät schicken, etwas umständlich, aber ansonsten war alles andere auch kein Problem. Da es ein Tagflug war, war Carlo natürlich mehr wach, als auf dem Hinflug. Er hat sich, aber laut unserem Sitznachbarn sehr gut geschlagen und war ganz brav. Nebenbei schäkerte Carlo mit den Stewardessen und den Fluggästen hinter uns und stellte seine Qualitäten als Entertainer unter Beweis! :)

In New York angekommen, hatten wir etwas Angst, dass die Schlange an der Homeland Security sehr lang sein könnte. Dies war zum Glück nicht der Fall und ein netter Officer holte uns direkt an seinen Schalter, da er meinte wir müssten mit Baby ja nicht unnötig warten. Alle am Flughafen waren extrem freundlich. Auch die sonst so knurrigen Sicherheitsbeamten, was mal wieder zeigt, wie kinderlieb die Amerikaner sind! Die Koffer kamen prompt und auch ein geräumiges Taxi liess nicht lange aus sich warten, so dass wir unfassbare 1 1/2 Stunden nach der Landung schon in unserem Apartment angekommen waren! Besser geht es wohl kaum! ;)

Fazit: Der Transatlantikflug verlief wesentlich entspannter als erwartet. Alle waren extrem freundlich und hilfsbereit! Die Stewardessen waren sehr aufmerksam und man wurde mit Baby auf jeden Fall bevorzugt behandelt. Carlo wurde sogar ein Tablet mit einer Auswahl verschiedener Babybreie angeboten! ;) Beim Essen wurden wir jedes mal gefragt, ob wir zusammen essen wollen oder lieber nacheinander, falls einer von uns Carlo halten muss. Das Babybettchen, was für den Flug aufgebaut wird, ist relativ gross und bis zu 14kg belastbar. Wir können Singapore Airlines mit bestem Gewissen weiterempfehlen!

Donnerstag, 11. Juni 2015

Roadtrip USA 2015

Anfang März war es soweit und unsere grosse Reise durch die USA mit einem gemieteten Wohnmobil stand endlich an! Es war der erste Urlaub mit unserem Sohn Carlo und für uns der erste Urlaub mit Baby! :)

Im Vorfeld haben wir sehr viel Recherche über mögliche Strecken, Wohnmobilanbieter, Campingplätze, etc angestellt. Als wir uns dann für eine Wohnmobilvermietung und ein Wohnmobil: "RV class c" entschieden hatten, folgte die Routenplanung. Im Endeffekt haben wir dann doch erst mal nur die ersten 3 Nächte im Voraus gebucht, um etwas flexibler zu bleiben.
Unsere Route
Um das Wohnmobil in Middeltown, NJ abzuholen, liehen wir uns ein Mietwagen aus, um mit unserem ganzen Gepäck ans Ziel zu kommen, denn jeder der schonmal mit Baby verreist ist, weiss: Unser Gepäck hat sich mehr als verdoppelt, denn neben Kinderwagen, Babybadewanne, Autositz, Wickelunterlage, Babyklamotten, kam noch zig andere Sachen hinzu! ;)

Als der grosse Tag gekommen war, holte Cord den Mietwagen ab und ich machte Carlo und mich Reise fertig! Als wir dann das Auto im "Tetrix-Style" gepackt hatten, ging die Fahrt nach Middeltown los. Dort angekommen, staunten wir ganz schön, als wir das von uns gemietet Wohnmobil gezeigt bekamen. Es war 10m lang, fast 4m hoch und 3,5m breit, also zum Vergleich 3x so lang, wie ein Mittelklassewagen!
Das Beste kam noch, denn wir waren die Ersten, die dieses Wohnmobil gemietet hatten und kamen somit in den Genuss eines brandneuen Gefährtes! Die Ausstattung des RV's glich einer normalen New Yorker Wohnung..also auch der Grösse nach! :) Neben einem Schlafzimmer, Badezimmer, separater Dusche, Küche und Wohnraum, konnte die Fahrerseite noch um einen Meter ausgefahren werden, wenn man in Parkposition war! So ein Luxusgefährt hatten wir auf jeden Fall niemals erwartet und waren natürlich umso begeisterter!!!


Nachdem wir unsere Einweisung hatten und all unser Gepäck eingeladen und verstaut hatten, ging sie los die grosse Fahrt! Da es schon mittags war, hatten wir uns an dem Tag, als ersten Stop einen Campingplatz im Staat Delaware ausgesucht. Alles lief soweit gut, es war an diesem Tag recht windig, so dass Cord sich erst einmal mit dem Riesengefährt vertraut machen musste. Am ersten Campingplatz angekommen, war schon keine Mitarbeiter mehr vor Ort. Sie hatten uns jedoch, den Zugangscode und den Lageplan mit unserem Platz hinterlegt. Wir fuhren auf den Campingplatz, der mitten in einem Waldstück gelegen war. Die Strasse war nicht asphaltiert und hatte 1000 und 1 Schlagloch. Die Bäume standen sehr nah am Weg und einige Äste ragten sehr weit in den Weg hinein, um es kurz zu machen, die Fahrt zu unserem Platz war recht abenteuerlich..leider war unser Platz auch noch am hintersten Ende des Campingplatzes gelegen und es gab immerhin über 700 Stellplätze! Die Ausschilderung des Geländes war zu unserem Bedauern nicht sehr gut und auch der Lageplan des Campingplatzes war leicht verwirrend. Nach einiger Zeit mussten wir feststellen, dass wir nicht den richtigen Weg erwischt hatten und nun schon wieder auf dem Weg zum Ausgang waren. Zudem fing es auch langsam an zu dämmern, was das Ganze nicht besser machte. Völlig entnervt überlegten wir, ob wir noch einen zweiten Versuch wagen sollten. Auf Grund der "Strassenverhältnisse", wenn man das überhaupt so bezeichnen kann, und der einsetzenden Dunkelheit entschieden wir uns dafür dieses Vorhaben abzubrechen.

Nun musste natürlich Ersatz her...leider war Mitte März im Norden der USA noch die meisten Campingplätze geschlossen, da die Saison erst im April beginnt. Wir wussten jedoch, dass Casinos und Walmart Supermärkte Wohmobilen erlauben auf ihren Parkplätzen zu übernachten. Es gibt sogar eine Liste im Internet, die Auskunft darüber gibt, welche Parkplätze dies erlauben und welche nicht und wie das allgemeine Vorgehen ist. Also fanden wir nach kurzer Internetrecherche einen Walmart, der 30 Minuten entfernt war. Die erste Nacht verlief also völlig anders als geplant. Immerhin hatten wir einen Platz und konnten ein wenig schlafen. Diese Nacht war es leider bitter kalt, so dass die Heizung in Dauerschleife lief. Um 5h morgens entschied sich Cord dazu weiterzufahren, um schnellstmöglich in den warmen Süden zu kommen.

Der nächste Stop war in Myrtle Beach, South Carolina. Dieses mal klappte auch alles wunderbar mit dem Campingplatz. Der Platzwart gab uns sogar eine sehr nette Einweisung, wie man den RV an Strom, Wasser, Abwasser und Kabel-Tv anschliesst.
Am darauffolgenden Tag fuhren wir vormittags weiter und schafften es bis an die Grenze zu Florida. Der Campingplatz in der Nähe von Jacksonville war sehr schön. Mitten in der Natur. Direkt an einem See gelegen und das Wetter war auch schon herrlich sommerhaft. Wir machten einen kleinen Ausflug mit Carlo, der völlig fasziniert die Bäume bestaunte.


Campingplatz bei Jacksonville
Von Jacksonville kreuzten wir dann durch Georgia nach Westen weiter. In einem kleinen Ort im Staat Georgia verbrachten wir eine weitere Nacht, um die Fahrerei nun etwas zu begrenzen. Der Campingplatz war recht klein, hatte aber ein entzückendes Südstaaten Flair zu bieten! 

Campingplatz in Georgia
Von Georgia ging es weiter zum Florida Panhandle in den Ort Destin. Dort hatten wir einen Stellplatz, im Henderson Beach State Park direkt am Meer gelegen, gebucht. Der Park war einfach wunderschön. Die Stellplätze waren sehr schön privat, da sie wie kleine Buchten im grünen gelegen waren. Über Holzstege und Treppen (ein bisschen wie auf Sylt) kam man durch die Dünen zum Strand. Dieser hatte feinen, weißen Sand, war sehr breit, kilometer lang und da er im Naturschutzgebiet gelegen war, fast menschenleer. Einfach nur atemberaubend! Wir bleiben drei Nächte und hätten gerne noch verlängert, was auf Grund der hohen Nachfrage allerdings nicht möglich war. 

Campingplatz aus der Vogelperspektive


State Park in Destin, Florida

Der ursprüngliche Plan war es von Destin aus weiter Richtung Westen nach Louisiana und ggf. bis nach Texas zu fahren. Jedoch war die Wettervorhersage für diese Regionen nicht gerade einladen. Und da Carlo das Sommerwetter bisher so sehr genossen hatte, entschieden wir uns spontan unsere Plane zu ändern, was auf Grund des RV's ja leicht möglich war. Wir fuhren als nächstes wieder ein Stück weiter nach Norden, bis an die Grenze vom Staat Alabama, in den Ort Sneads. Dort verbrachten wir weitere 3 Nächte im Three River State Park, der dieses mal in einem Wald gelegen war, wieder an einem See. Wir verbrachten die Tage mit Spaziergängen, Baden und einfach Relaxen. Das Baden im See liessen wir jedoch auf Grund der dort ansässigen Alligatoren lieber ausfallen.:) Am Abend machten wir jeweils ein leckeres Barbecue. 


State Park Sneads, Florida

Auf Grund der Wetterlage entschieden wir uns von dort weiter in den Süden Floridas zu fahren, da dort das Wetter weiterhin sehr gut und sommerlich war. Wir verbrachten weitere 3 Nächte in einem State Park nördlich genannt Lake Louisa und einem südlich von Orlando Lake Kissimmee. Der südlich gelegene State Park war "in the middle of nowhere" gelegen. Auf dem Weg dorthin fuhren wir kilometerweit durch Orangenbaum Plantagen. Der Sate Park Lake Louisa war extrem weitläufig mit riesigen Seen und viel Wanderwegen. Lake Kissimmee hatte etwas Jungle ähnliches, wieder waren die Stellplätze total idyllisch und sehr ruhig gelegen. 

State Park Lake Louisa, Florida
State Park: Lake Kissimmee, Florida
Von dort machten wir uns dann auf in Richtung Norden. Der letzte Stop in Florida war im Tomoka State Park in der Nähe von Daytona Beach. Auch hier bestätigte sich wieder unser positiver Eindruck der State Parks. Die Anlagen waren immer sehr gut in Schuss und top gepflegt. Da die Parks immer in Naturschutzgebieten gelegen sind, ist die Natur unbeschreiblich schön. Einen Tag machten wir von dort einen Ausflug zum Strand. So lernte Carlo neben dem Golf von Mexico nun auch noch den Atlantik kennen! :)


State Park Tomoka, Florida
Daytona Beach, Florida
Scenic Highway
Auf dem Rückweg nach New York machten wir dann jeweils eine Nacht Stop in North Carolina, Virginia und die letzte Nacht ganz in der Nähe von der RV Vermietung in New Jersey. Nur in North Carolina waren wir auf einem richtigen Campingplatz, ansonsten haben wir einen State Park ausfindig machen können.  Ostern verbrachten wir in Virginia in einem State Park in dem Cord dann unser ganz privates Osterfeuer für uns veranstaltet. Carlo konnte darüber nur staunen und bekam ganz riesige Augen bei dem Anblick des Feuers! :) 

Unser Osterfeuer im State Park in Virginia

Die Abgabe des RVs verlief ebenfalls reibungslos und relativ schnell. Wir hatten wieder einen Mietwagen mit dem wir zurück nach New York fahren konnten.

Der beiden Premieren Urlaub mit Carlo und Urlaub mit einem Wohnmobil waren ein völliger Erfolg. Auch die Tage an denen wir mal etwas länger (bis zu 10 Stunden) unterwegs waren, hat Carlo toll mitgemacht und am Abend trotzdem noch ein Lächeln für uns übrig gehabt!
Der Urlaub mit Wohnmobil ist sehr komfortabel. Möchte man mehr von grossen Städten sehen oder mehr Ausflüge machen, sollte man überlegen zusätzlich ein Auto mitzunehmen. Dieses machen ca. 90% der Reisenden, was wir unterwegs so beobachten konnten.

Zusammenfassung: 

21 Tage - 4,957 Kilometer - 10 US Staaten - 10 Campingplätze davon 6 State Parks - ein 10m langer Luxus RV 

Unser Fazit: Ein Roadtrip mit einem RV durch die USA ist auf jeden Fall ein sehr lohnendes Erlebnis und sollte jeder einmal gemacht haben. Egal, ob mit oder ohne Kinder es einfach toll!!!

Hilfreiche links:

Florida State Park Suche/Info/Buchung
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