Mittwoch, 17. Juli 2013

Hitzewelle

Seit dem letzten Juni Wochenende kann man nun von einer "Rekord-Hitzewelle" in den USA sprechen. So purzelten vorletztes Wochenende im Südwesten des Landes gleich mehrere Juni-Temperaturrekorde, womit der 30. Juni 2013 in die Wettergeschichte eingeht. Im "Tal des Todes" (Death Valley) im Osten Kaliforniens, eine der heißesten Regionen der Erde, wurde der alte Juni-Rekord vom 23.6.1902 eingestellt, als das Thermometer den Maximalwert von 53,9 Grad registrierte.
Die Hitze hat seit dieser Woche nun auch den Nordosten der USA erreicht. Der Bürgermeister von New York gab eine Hitzewarnung heraus, so etwas erfolgt im Sommer immer mal wieder, wenn die Temperaturen über ein gewisses Maß steigen. Die Regeln sind dann ganz einfach: Möglichst nur in gekühlten Innenräumen aufhalten. Wenn man schon nach draußen gehen muss, bitte nicht in der Mittagszeit. Viel Wasser trinken. Ältere Leute sollen schon beim ersten Unwohlsein die Notrufnummer wählen. Für Leute, die keine Klimaanlage zuhause haben, stehen öffentliche gekühlte Räume bereit. Wer all dies für übertrieben hält, hat noch nie einen Sommer in New York bei 40 Grad im Schatten erlebt. ;) Als uns Freunde Anfang Mai dazu rieten unbedingt eine Klimaanlage anzuschaffen, haben wir noch darüber geschmunzelt. Zur Zeit sind wir überglücklich, dass wir auf sie gehört haben, denn ohne Klimaanlage wäre an Schlaf momentan nicht zu denken. 
Wenn man vor die Tür geht, trifft einen die Hitze wie eine Wand. Es ist aber nicht nur heiß, sondern auch feucht. So fühlt man sich draußen etwa so wie in einer Freiluftsauna. Denn die Kombination von Hitze und Feuchtigkeit lässt die Temperaturen von 35-37°C Grad eher wie 40°Grad oder heißer anfühlen. Es führt dazu, dass alle und jeder am Schwitzen ist, mancher hat nur ein paar Schweißperlen auf der Haut und Kleidung anderen läuft der Schweiß in kleinen Bächen über die Haut. In den Häuserschluchten in denen meistens leider kaum Schatten zu finden ist, brennt die Sonne erbarmungslos auf einen nieder. Betritt man die U-Bahn Stationen fühlt es sich ein bisschen so an, als ob man nicht weit entfernt vom Erdkern ist, da es unerträglich heiß und stickig dort unten ist. Bei den meisten ist daher die Erleichterung groß, wenn die U-Bahn in die Station einfährt. Denn jede U-Bahn, jeder Bus, sowie auch die Kaufhäuser, Restaurants und anderen Geschäfte sind auf gefühlte Minusgrade heruntergekühlt. Momentan ist kein New Yorker ohne Wasserflasche unterwegs und an allen Strassenecken stehen Händler die gekühlte Getränke verkaufen. Die Menschen, die im Sommer einen Job auf den Strassen New Yorks haben sind wirklich nicht zu beneiden. Wenn die Sonne untergeht bleibt es trotzdem heiß. Anders als in Deutschland sinken momentan die Temperaturen auch nachts selten unter 26°C. Daher bringt auch das Lüften der Wohnung am Abend nichts, denn keine frische Brise kommt durch die offenen Fenster. Abkühlung bringen nur die Klimaanlage und der Ventilator. 
Insgesamt ist zu beobachten, dass trotz der heißen Temperaturen niemand jammert. Man spricht zwar über die Hitze, aber anders als in Deutschland beklagt sich niemand. Hier nehmen es die Menschen einfach hin, schalten wenn es möglich ist einen Gang runter und bleiben cool. In diesem Sinne sonnige Grüße ins ebenfalls sommerliche Deutschland!

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