Dienstag, 27. Januar 2015

Juno - der Wintersturm

Die letzten Tage waren mal wieder recht aufregend. Das Wochenende began damit, dass wir gegen 21:30 Uhr bemerkten, dass kein Wasser mehr aus der Leitung kam. Wir fragten bei den Nachbarn nach und allen im Haus ging es gleich. Wir versuchten unseren Vermieter, leider ohne Erfolg, zu erreichen.  Gegen Mitternacht ging Cord zu unserem Deli (ähnlich, wie ein Kiosk) unseres Vertrauens, um Wasser zu holen. Dort erfuhr er, dass nicht nur unser Haus, sondern der ganzer Block betroffen zu sein schien. Nach etwas Recherche im Internet stellten wir fest, dass die gesamte Westside von den 20s bis in die 50s betroffen war. Auch viele Restaurants, Diskotheken und Nachtclubs, die bei uns um die Ecke angesiedelt sind, konnten an diesem Abend nicht ihre Türen öffnen. Der Grund dieses Wassermangels, war ein geplatztes Hauptwasserrohr nur zwei Strassen von uns entfernt. Was ggf. durch die extrem kalten Temperaturen, bis zu -28 C Grad, der letzten Wochen verursacht wurde. Zum Glück konnte der Schaden recht schnell behoben werden, so dass wir bereits in derselben Nacht wieder fließend Wasser hatten.

Am Sonntag trafen wir im Hausflur einen unserer Nachbarn, der uns fragte, ob wir uns schon gut auf den Sturm vorbereitet hätten. Wir waren etwas irritiert, da wir bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts von der Blizzard Warnung mitbekommen hatten. Am Montag gingen wir dann recht früh so kurz vor 7 Uhr in den Supermarkt um wenigstens noch etwas Brot etc zu kaufen, um auch etwas im Haus zu haben, falls der Strom ausfallen würde. Einige Regale waren schon recht leer gefegt, was wohl auch daran lag, dass die eigentlich erwartete Lieferung nicht angekommen war.


In der deutschen Presse war zu lesen: " Oh die Amis machen sich wieder verrückt und übertreiben maßlos, die Supermärkte wurden durch Hamsterkäufe leer gekauft und die Menschen stehen Schlange, um in die Läden zu kommen" etc. Meiner Meinung nach neigt nicht nur die amerikanische Presse zur Übertreibung, wenn es um Sensationsberichte geht. ;) Es ist zu bedenken, dass gerade in New York, die Bevölkerungsdichte extrem hoch ist und viele der Supermärkte auf Grund von Platzmangel nicht sehr gross sind und oft keinerlei oder nur kleine Lagerräume haben. 
Hinzukommt, dass sehr viele New Yorker normalerweise eher essen gehen oder sich das Essen liefern lassen und somit nun erst mal etwas einkaufen mussten, das zusammen mit den Lieferengpässen der Supermärkte führte dann wohl zu dem Einkaufschaos.

Aus Sicherheitsgründen wurden ab 23 Uhr der Gebrauch von Fahrzeugen untersagt, ebenfalls wurde der öffentliche Transport (der normalerweise 24/7 zur Verfügung steht)von Bussen, Zügen und die Subway ab 23 Uhr ausgesetzt. Zudem wurden sämtliche Brücken und Tunnel, die in die City reinführen dicht gemacht. Auf Grund dieser Sicherheitsmassnahmen wurden auch alle Broadway Musicals, alle Sportveranstaltungen und sogar die Vorstellung in der Metropolitan Opera mit Anna Netrebko abgesagt. Schon alles etwas beängstigend, wenn man nicht so genau weiß, was da auf einen zukommt.


Als wir heute morgen wach wurden, war die gesamte Stadt mit einer ca. 18cm hohen Neuschneedecke überzogen, was wunderschön aussieht und etwas von einem Winterwonderland hat. Die sonst so quirlige Stadt schien sich irgendwie noch in einer Art Winterschlaf zu befinden. Der erwartete Blizzard hat die Stadt zum Glück verschont nur viel Schnee dagelassen. Andere Staaten hingegen hatten nicht so viel Glück, vorallem Massachusetts wurde mit voller Wucht von dem Sturm getroffen.

Montag Nachmittag
Montag Abend
Montag Abend
Dienstag Morgen

Wir sind sehr dankbar für diesen glimpflichen Ausgang in NY und freuen uns über den Schnee, der heute und vielleicht noch die nächsten Tage, die Stadt etwas entschleunigt und verzaubert.

Donnerstag, 22. Januar 2015

Weihnachten und Silvester in NY - #DiesesJahristAllesanders

Das Motto der diesjährigen Feiertage lautete: Dies Jahr ist Alles anders!

Mit der Geburt unseres Sohnes Carlo war klar, dass wir dieses Jahr Weihnachten nicht, wie die letzten Jahre, in Deutschland feiern würden. So planten wir bereits im Sommer die Feiertage in den USA zu verbringen. Gemeinsam mit meinen Eltern haben wir dann im Hudson Valley ein Haus gemietet, um dort gemeinsam die Feiertage zu verbringen, denn neben Weihnachten und Silvester stehen ja auch immer unsere Geburtstage an, also ein wahrer Party-Marathon!
Durch Cord's Packkünste gelang es uns erstaunlicherweise unser gesamtes Gepäck in unserem Mietwagen unterzubringen, da die Fahrt von unserem Apartment glücklicherweise nicht sehr weit war, war es erträglich in dem vollen Wagen. Auf jeden Fall wurde uns sofort bewusst, dass es stimmt, dass wenn man mit einem Baby auf Reisen geht, dann hat das Kind mehr Gepäck mit, als die Eltern! Schon alleine deshalb weil wir nicht unser eigenes Bett mit auf Reisen nehmen!:)
Das Haus haben wir über Airbnb gebucht und es entsprach den Bildern und der Beschreibung der Anzeige vollkommen, so dass wir uns die gesamte Zeit sehr wohl gefühlt haben! Sogar die Rehe, die in der Anzeige im Vorgarten zusehen waren und wir als ein Photoshop Detail gehalten hatten, wurden uns nicht vorenthalten. Mehrfach streiften Rehe durch die Nachbarschaft und an einem Nachmittag standen sogar zwei Rehe mitten im Garten unseres gemieteten Hauses.


Am ersten Tag machten wir uns dann auf die Suche nach einem geeigneten Weihnachtsbaum, denn der aus unserer New Yorker Wohnung hat dann doch nicht mehr mit in das Auto gepasst! :)
Wir waren auch gleich erfolgreich und positiv überrascht, dass die Bäume wesentlich günstiger waren, als in der City und verblüffenderweise waren die großen Bäume teilweise preiswerter, als die kleineren. So sind wir dann zu unserem zweiten Weihnachtsbaum in einem Monat gekommen!


Die Geburtstage und Feiertage haben wir mit leckerem Essen, Ausflügen und viel Entspannung gemeinsam genossen, denn es war ja dieses Jahr alles ganz besonders, da Carlo zum ersten mal dabei war.


 Zu Cords Geburtstag kamen uns unsere Freunde Freunde Brianne und Franky aus der City besuchen und haben mit uns den Tag verbracht und gefeiert.


Am 26. also dem 2. Weihnachtsfeiertag sagte Cord, dass er in die Wohnung fahren wolle, um ein paar Dinge zu holen.
Als Cord dann nach einiger Zeit zurück gekommen war und wir alle am Tisch saßen, klopfte es plötzlich an der Tür. Ich konnte durch das kleine Fenster in der Tür sehen, dass jemand grosses draussen stand. Die meisten Haustüren in den USA sind nicht verschlossen, so dass der "Besucher" eintreten konnte. Es war ein Mann im Weihnachtsmann-Kostüm. Ich war ziemlich irritiert, da ich überhaupt nicht wusste, was da vor sich geht. Meine Eltern und Cord reagierten zwar auch überrascht auf den "Besucher" doch blieben verhältnismäßig ruhig, so dass ich als der Weihnachtsmann 'Ho Ho Ho' sagte und ich seine Augen sah, sofort wusste, dass es mein Bruder ist! Ich war vollkommen überrascht und überglücklich, da ich nicht im entferntesten noch mit seinem Besuch gerechnet hatte. Wir hatten zwar im Sommer darüber gesprochen, dass auch er über Weihnachten in die USA kommen könnte, aber es hatte sich dann irgendwie doch nicht ergeben...so dachte ich zumindest. Geplant haben es meine Eltern, mein Bruder und Cord schon seit August - und alle haben dicht gehalten, so dass ich nichts geahnt habe! Es war eine ganz wundervolle Überraschung, dass mein Bruderherz doch noch vorbeigekommen ist und seinen Neffen und Patensohn persönlich kennengelernt hat.

LIEBSTEN DANK Euch für diese gelungene Überraschung es bedeutet mir sehr viel!


Alles in allem war es eine wunderschöne Zeit mit meiner lieben Familie. Unser Sohn Carlo hat die Feiertage in diesem Jahr zu etwas ganz Besonderem gemacht. Und nicht nur Cord und mich hat es betroffen, dass dieses Jahr alles anders war, denn für meine Eltern war es anders, da sie mit uns Heiligabend in den USA gefeiert haben, mein Bruder hat zum ersten Mal nicht mit meinen Eltern gemeinsam Heiligabend verbracht, sondern in diesem Jahr mit seiner Freundin Elisa, Meine Großeltern haben auch zum ersten mal Weihnachten alleine gefeiert, da sie sonst immer bei einem ihrer Kinder waren, Cords Eltern mussten dieses Jahr ohne Cord feiern und waren dafür in München bei ihrer Tochter Claudia, da sie und ihr Freund auf die Geburt ihres Sohnes warteten. Daher das Motto : " Dieses Jahr ist alles anders"

Wir sind gespannt, was das Jahr 2015 zu bieten hat!



HAPPY NEW YEAR!!!