Am letzten Wochenende stand die nächste Reise an, dieses mal ging es nach Vancouver (im kanadischen oder amerikanischen auch als "Veng-Kuh-Wär" ausgesprochen!:) Die Vorfreude auf dieses Wochenende war riesig, da dieses für uns der erste Besuch in Vancouver war und wir bisher wirklich nur Gutes über die Stadt gehört hatten.
Vancouver ist eine Stadt im Südwesten von British Columbia an der Westküste Kanadas und nur rund 45 Kilometer von der nordwestlichen Grenze der USA entfernt. Die
Stadt gehört zum Regionaldistrikt Metro
Vancouver, der mit 2,31 Millionen Einwohnern (2011) die größte
Metropolregion Westkanadas und
die drittgrößte des Landes bildet. Die Bevölkerungszahl der eigentlichen Stadt
Vancouver beträgt 603.502 (2011).
Die Stadt entstand in den 1860er Jahren als
Folge der Einwanderungswelle während des Fraser-Canyon-Goldrauschs und entwickelte sich nach der
Eröffnung der transkontinentalen Eisenbahn
im Jahr 1887 innerhalb weniger Jahrzehnte von einer kleinen Sägewerkssiedlung
zu einer Metropole. Der Hafen Vancouvers ist
der größte in Kanada und exportiert mehr Güter als jeder andere Hafen in
Nordamerika.
Vancouver wandelte sich mit der Zeit zu einem
Dienstleistungszentrum und (insbesondere nach der Weltausstellung Expo '86) zu einer
Tourismusdestination. Die Stadt ist darüber hinaus hinter Los Angeles und New
York der drittwichtigste Standort der nordamerikanischen Filmindustrie und wird daher auch als "Hollywood North" bezeichnet.
Freitag Abend startete unser Flieger (Westjet) von Edmonton Int. Airport, der Flug dauerte 1.20h und war recht turbulent! Gesund und munter landeten wir in Vancouver und konnten mit der sog. SkyTrain (C$8,75/Person) direkt vom Flughafen bis zur Station Brodway CityHall fahren und von dort zu Fuss (4 Blocks) zu unserem Hotel laufen. Unser Zimmer lag im obersten Stockwerk (6. Stock) des Hotels und wir hatten einen beeindruckenden Blick auf die Skyline von Vancouver Downtown und die dahinter liegenden Berge der Rocky Mountains.
Unseren Rückflug nach Edmonton hatten wir für Montagmorgen gebucht, so dass wir drei Abende und zwei volle Tage Zeit hatten um die Stadt zu erkunden!
Am Samstag starteten wir den Tag mit einem kleinen Frühstück und machten uns mit dem Bus (C$ 2,75/ Person für eine Zone und ist ca. 1 1/2 Stunden gültig) auf nach Downtown. Dort schlenderten wir ein kurzes Stück auf der Haupteinkaufsstrasse der sog. Robson Street. Dort reiht sich ein Geschäft, Restaurant und Bar neben dem nächsten auf. Nachdem kurzen Schaufensterbummel machten wir uns auf zum Stanley Park, der direkt am Wasser gelegen ist und wunderschön sein soll. Leider überrascht uns auf dem Weg dorthin ein starker Regenschauer, so dass wir gezwungenermaßen eine kurze Kaffe- / Teepause einlegen mussten. Der Regen ließ aber auch nach einer halben Stunde nicht nach, daher änderten wir unsere Pläne und machten uns nun auf zum Aquarium, welches ebenfalls im Stanley Park gelegen und mit dem Bus gut erreichbar ist.
Unglücklicherweise waren wir nicht die einzigen, die diese Idee hatten, so dass wir eine lange Warteschlange draussen vor dem Eingang des Aquariums vorfanden. Nach einer gewissen Wartezeit konnten wir endlich unsere Tickets für (C$ 21,00 + Steuer/ Person) erwerben. Um eine Spende von weiteren C$ 2,00 wurde jeder Besucher gebeten, um die Marine Mammal Rescue( = Meeressäuger Tierrettung) zu unterstützen, was wir natürlich gerne taten.
Der Besuch im Vancouver Aquarium selbst war so spannenden und erlebnisreich, dass wir uns entschieden haben darüber einen eigenständigen Post zu schreiben, der zeitnah folgen wird.
Nach unserem ca. 3 stündigen Aufenhalt erwartete uns draussen wieder Sonnenschein, was wir ausnutzten, um noch einen Abstecher nach Chinatown zu machen.
Zu Fuss erkundeten wir den Stadtteil, dessen Strassen denen anderer Chinatown Viertel in anderen Großstädten ähnelte. Viele verschiedene Läden mit Gewürzen, Obst, Gemüse und getrockneten Meerestieren und vielen anderen für nicht-Asiaten schwierig zu identifizierenden Auslagen. Schließlich wagten wir uns in eine kleine Garküche in dem fast nur asiatische Gäste saßen und suchten uns an der Theke etwas zu Essen aus. Das Essen war sehr lecker und vor allem preiswert für eine Riesenportion und zwei Getränke bezahlten wir nur C$ 8,00! Die Atmosphäre des Restaurants hatte bedauerlicherweise den Charme einer Bahnhofshalle, da es durch die offen stehende Tür recht kalt hineinzog und viele Leute nur hereinkamen, um sich ihr Essen mit nach Hause zu nehmen.
Nach dem köstlichen Snack zog es uns zurück ins Hotel, da es doch wieder recht kalt geworden war. Der Bus brachte uns bis zu der Strasse in der unserer Hotel gelegen war. Eigentlich wollten wir einen Anschlussbus nehmen, der uns direkt bis zum Hotel bringen würde, da wir bis zur Hausnummer 861 laufen mussten und dies einige Blocks Fussmarsch bedeutete. Da der nächste Bus aber lange auf sich warten ließ, entschieden wir uns doch zu laufen. Im Hotel angekommen, ruhten wir uns ein wenig aus und machten uns auf den Weg zum Abendessen. Wir hatten uns ein Sushi Restaurant aus dem Lonely Planet herausgesucht, welches am Ende der oben bereits erwähnten Robson Street gelegen ist. Dort angekommen mussten wir jedoch leider feststellen, dass das besagte Restaurant bereits geschlossen hatte, da es bereist 21h war. Also machten wir uns auf die Suche nach einer Alternative und wurden in einem koreanischen Restaurant fündig.
Nach dem Essen wollten wir noch etwas trinken gehen, da die normalen Nachtclubs bereits um 1:30h schließen müssen, war natürlich gegen 22:30h bereits überall die Party voll im Gange. Wir liefen bis zur Garnville Street, die Partymeile von Vancouver, hier reiht sich eine Bar und ein Club an den nächsten und die Strassen sind voll von feierwütigen jungen Menschen. Vor fast jeder der Bars und Clubs zeigten sich lange Warteschlangen. Es bestätigte sich wieder, dass die Nordamerikaner und vor allem die Kanadier ein anderes Temperaturempfinden haben als wir. Genau wie ich es schon in den USA beobachtet hatte, trug keine der Frauen eine Strumpfhose. Auch eine Jacke oder Pullover über dem Kleidchen oder anderem Partyoutfit scheint nicht angesagt zu sein. Auch die Männer liefen teilweise im T-Shirt durch die Strassen während wir trotz Winterjacke bibbernd durch die kalte Nacht liefen. Da wir auf Grund der fortgeschrittenden Stunde und der Kälte keine Lust hatten uns in eine der Warteschlangen einzureihen, dauerte es etwas bis wir eine kleinere Bar gefunden hatten, in der man nicht stundenlang anstehen musste, um Einlass gewährt zu bekommen. Eigentlich hatten wir vor im Anschluss noch in einen in der Nachbarstrasse (Seymour Street) gelegenen "Afterhour Club" , der von 2h - 7h morgens geöffnet hat, zu gehen, da wir auf der Gästeliste standen und wir dann zumindest nicht hätten anstehen müssen. Im Hinblick auf den vollen Tagesplan von Sonntag und den langen Tag der hinter uns lag, entschieden wir uns jedoch schlussendlich dagegen und nahmen uns ein Taxi zurück ins Hotel.
Am nächsten Morgen erwartet uns ein toller Tag mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Schon der Blick aus dem Fenster auf die Stadt zauberte uns ein Lächeln ins Gesicht und machte gute Laune!
Wieder suchten wir uns ein kleines Cafe zum Frühstücken und machten uns dann zu Fuss auf nach Granville Island. Granville Island ist eine kleine Halbinsel sowie ein Einkaufs- und Kulturviertel in Vancouver. Sie liegt im
Meeresarm False Creek und
ist über die Granville Street Bridge Street zu erreichen.
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Granville Island |
Anschließend nahmen wir einen Bus zum Stanley Park. Für Sonntag hatten wir uns ein Tagesticket für den Bus gekauft (C$ 9,25/Person).
Der Stanley-Park ist ein 404,9 Hektar großer Park. Er ist der größte Stadtpark Kanadas und der drittgrößte
Nordamerikas. Der Park befindet sich direkt neben der Innenstadt an der
Nordspitze einer Halbinsel, die in den Fjord
Burrard Inlet hineinragt. Durch den Park zieht sich ein 200 km
langes Netz von Spazierwegen. Der größte Teil des Parks besteht aus einem Wald mit rund einer halben Million Bäumen. Neben
der Natur ist auch die rund um den gesamten Park führende 8,8 km lange
Ufermauer mit einer Promenade für Spaziergänger, Fahrradfahrer und Inlineskater
sehenswert.
Das traumhafte Wetter hatte viele Menschen an die frische Luft gelockt, die die wärmenden Sonnenstrahlen geniessen wollten. Immer wieder hörten wir, dass dies der erste "warme" Frühlingstag sei.
Zunächst setzten wir uns auf einen der großen Baumstämme, die am Strand des Fjords als Sitzmöglichkeiten dienen und genossen ebenfalls die Sonne und den Blick auf das Wasser.
Im Anschluss machten wir uns zu einem Spaziergang entlang der Uferpromenade auf und bogen nach einiger Zeit auf einen durch den Wald führenden Weg ab. Der Wald ist ganz natürlich gewachsen und erinnert an einen Urwald. Sogar umgefallene oder vom Blitz zerborstene Bäume werden belassen und auch das Unterholz ist völlig unberührt. Sehr beeindruckend war es, dass man gerade noch durch die Großstadt geschlendert ist und nun hatte man das Gefühl ganz weit weg von dem ganzen Trubel und dem Großstadtlärm zu sein.
Nach Auszeit in der Natur trieb es und wieder nach Downtown erneut auf die Robson Street diese mal jedoch zum shoppen.:) Die Sonne und die Frühlings-/Sommermode in den Geschäften ließ die Vorfreude auf dem Frühling und Sommer weiter wachsen.
Nach dem erfolgreichen Shopping machten wir noch einen Abstecher in den historischen Stadtteil Gastown. Gastown ist ein klassisches Beispiel für die Gentrifizierung eines Stadtteils. Heute findet man hier neben historischen Backsteinhäusern und Kopfstein gepflasterten Strassen, viele schicke Loftwohnungen, trendige Läden, Restaurants und Bars und viele sog. Hipster laufen durch die Strassen.
(Hipster ist ein im frühen 21. Jahrhundert in den Medien verbreiteter,
zumeist etwas spöttisch gebrauchter Begriff, der im weitesten Sinne Angehörige
einer subkulturartigen gesellschaftlichen Gruppierung Jugendlicher bis junger Erwachsener
der urbanen Mittelschicht beschreibt. Der Hipster
verleiht durch Gleichgültigkeit dem Mainstream gegenüber seinem Szenebewusstsein einen ignoranten bis extravaganten Ausdruck.)
Das Wahrzeichen von Gastown ist die sogenannte Steam Clock(= Dampfuhr), die durch Dampfkraft betrieben wird (heute jedoch elektronisch). Das Spielwerk der Uhr besteht aus 5 Dampfpfeifen, von denen die größte, in der Mitte zu findene Pfeife, zur vollen Stunde spielt und die vier kleineren zu jeder Viertelstunde. Nach ausgiebigem Sightseeing ließen wir den Nachmittag im sog. AlibiRoom ( Tip aus dem Lonley Planet), ein Abseits der Hauptstrassen gelegenes Lokal, ausklingen.
An unserem letzten Abend wollten wir unbedingt noch einmal in einem Sushi Restaurant essen. Nach kurzer Recherche im Internet wurden wir fündig. Das Sushi Restaurant, was äußerst gute Kritiken hatte, war leider etwas weiter entfernt vom Stadtzentrum entfernt. Die "Reise" wurde jedoch mit sehr leckerem Suhsi belohnt.
Am Montagmorgen klingelte der Wecker sehr früh, um 5h verließen wir das Hotel und machten uns, wieder mit der SkyTrain, auf den Weg zum Flughafen. Da einige Fluggäste spät dran waren und das Flugzeug vor dem Start enteist werden musste, landeten wir mit einer halben Stunde Verspätung in Edmonton.
Das Resümee unserer Reise ist, dass Vancouver eine wunderschöne Stadt ist, in der es sehr vieles zu sehen und erleben gibt. Die Stadt ist sehr lebendig und hat ein abwechslungsreiches Programm zu bieten. Leider ist die Stadt gerade von Europa aus sehr schlecht zu erreichen und ist mit seinen 9 Stunden Zeitverschiebung für Europäer nicht gerade Jetlag freundlich.